Resolution zur Familie und Familiennetzwerken
Brüssel, 16 Mai 2025

Die Föderation der katholischen Familienverbände in Europa (FAFCE), inspiriert von der katholischen Soziallehre, ruft die europäischen Institutionen und die nationalen Regierungen dazu auf, die Familie in den Mittelpunkt zu stellen.

In der Erkenntnis, dass die Familie sowohl den Menschen als auch die Gesellschaft bereichert, indem sie den Menschen in den Mittelpunkt stellt (vgl. Kompendium der Soziallehre der Kirche, 213),

In Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche, wonach die Familie das Heiligtum des Lebens und die erste Schule der für jede Gesellschaft notwendigen sozialen Tugenden ist, da sie Generationen über wirtschaftliche Leistungsmaßstäbe hinaus miteinander verbindet (vgl. Kompendium 222),

In Übereinstimmung, dass die Familie eine unersetzliche und zentrale Rolle bei der Weitergabe vom Glauben, Werten, Kultur und Identität von einer Generation zur nächsten trägt (vgl. Kompendium 229),

Angesichts der vielen Herausforderungen, vor denen Familien heute stehen, darunter wirtschaftlicher Not, Einsamkeit und geografischer Distanz, bietet die Familie Solidarität unter ihren Mitgliedern (Kompendium 247),

In Anbetracht dessen, dass familiäre Netzwerke Solidarität zwischen Familien bieten,
In Anbetracht dessen, dass es ohne generationenübergreifende Solidarität keine nachhaltige Entwicklung gibt,
In Bezug auf die FAFCE-Resolution zum Thema „Die Krise der Einsamkeit in Zeiten des digitalen Wandels: Familiennetzwerke als Akteure von Wandel“,
In Bezug auf die  Enzyklika „Amoris Laetitia“ und die Erklärung „Dignitas Infinita“,
In Bezug auf die Resolution A/C.3/78/L.15 der UN-Generalversammlung über die Vorbereitungen und die Feierlichkeiten zum dreißigsten Jahrestag des Internationalen Jahres der Familie,
beschließt unsere Föderation Folgendes:
Wir wahren die Würde der Familie als natürliche und universelle Gemeinschaft, die auf der Ehe gründet und auf die Gabe des Lebens ausgerichtet ist, als heilige Institution, die Lösungen für die aktuellen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen bietet.
Unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips respektieren wir die Verantwortung der Familien, ihre Kinder im Einklang mit ihren philosophischen und religiösen Überzeugungen zu erziehen und die Rolle der Familie als erste und wichtigste Erzieherin der Kinder anzuerkennen.
Wir bekräftigen die Komplementarität von Mann und Frau in der Ehe als Fundament der Familie in einer Welt, in der die Unterschiede in Meinungen und Lebensweisen die Bedeutung der gegenseitigen Achtung der Besonderheiten betonen.
Unter Berücksichtigung des Prinzips der Menschenwürde setzen wir uns für eine Kultur des Lebens ein, in der jeder Mensch von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod willkommen, geschützt und wertgeschätzt wird.
Unter Berücksichtigung des Prinzips der Solidarität unterstützen wir Familien, insbesondere solche, die unter Armut, Vertreibung oder Gewalt leiden, und stellen sicher, dass sie die notwendige materielle, psychologische und spirituelle Unterstützung erhalten, um zu gedeihen und ihre gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen. Familiennetzwerke können diese Unterstützung bieten.
Wir unterstützen alle Familien und helfen ihnen, stark, unabhängig und gesellschaftlich integriert zu sein, insbesondere mit Blick auf „Familien, die in bitterer Armut und großer Einschränkung leben“ (AL 49). Großfamilien mit vielen Kindern, alleinerziehenden Müttern und Migrantenfamilien sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Unter Berücksichtigung des Prinzips des Gemeinwohls fordern wir alle Bereiche der Gesellschaft und Wirtschaft, angefangen bei Regierungen und Glaubensgemeinschaften, auf, ein Umfeld zu schaffen, wo die Familie gestärkt und ihre unersetzliche Rolle beim Aufbau einer gerechten und mitfühlenden Gesellschaftsordnung anerkennt wird, damit Familien in einer menschlicheren und weniger individualistischen Gesellschaft gedeihen können.

Schlussfolgerung

In Treue zum Evangelium und zur Soziallehre der Kirche verpflichtet sich die Föderation der katholischen Familienverbände in Europa, die Familie zu bezeugen und zu fördern. Sie ist sich bewusst, dass die Zukunft der Menschheit durch die Familie geht. Wir betrachten die Heilige Familie von Nazareth  Inspiration in unserem Bemühen, Familien aufzubauen, die in Liebe, Wahrheit und Glauben verwurzelt sind.
In Anlehnung an den Rat von Papst Franziskus im Jahr 2017 anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der FAFCE, dass Familienverbände „alle daran erinnern sollten, dass es keinen besseren Verbündeten für den ganzheitlichen Fortschritt der Gesellschaft gibt, als die Präsenz von Familien im sozialen Gefüge zu fördern“, bekräftigt die FAFCE, dass „Familien somit eine Art Sauerteig sind, der dazu beiträgt, die Welt menschlicher und brüderlicher zu gestalten, in der sich niemand abgelehnt oder im Stich gelassen fühlt.“
Darüber hinaus ermutigte der Papst Franziskus die FAFCE, „kreativ neue Methoden und Ressourcen zu entwickeln, damit die Familie sowohl im kirchlichen als auch im zivilen Bereich tätig werden kann.“