Brüssel, Madrid, 29. Juli 2021

Heute haben die Föderation Katholischer Familienvereinigungen in Europa (FAFCE) und die Fundación Madrina eine gemeinsames Diskussionspapier mit dem Titel „Familienvereinigungen: Die fehlende Zutat in der ländlichen Wiederbelebung“ veröffentlicht.

Während der Präsentation des Dokuments unterstrich Vincenzo Bassi, der Präsident der FAFCE, dass es „unentbehrlich ist die Realität anzuschauen: die Gemeinschaft ist eine Familie der Familien. Und der Markt entsteht nur durch die Gemeinschaft“. Dieses Dokument präsentiert sich selbst als eine „gemeinsame Reaktion der FAFCE und der Fundaciòn Madrina“zur Langfristigen Sicht der ländlichen Regionen der EU„, wie sie die Europäische Kommission am 30. Juni veröffentlicht hat, und bei der es sich um Dokument handelt, welches den Versuch unternimmt eine Strategie um „stärkere, vernetztere, widerstandsfähigere und erfolgreichere ländliche Regionen bis 2040“ zu entwickeln, zu formulieren.

Seit 2019, zum ersten Mal in ihrer Geschichte, hat die Europäische Kommission das Thema des Bevölkerungsrückgangs in Europa, in der Person Dubravka Šuicas direkt angesprochen. Die Vizepräsidentin für Demokratie und Demografie, ist auch direkt für die Koordinationsarbeit über die Effekte des demografischen Wandelns auf die Verbundenheit und dem Zugang zu Dienstleistungen verantwortlich.

Conrado Giménez, Gründer und Präsident der Fundación Madrina, erwartet, dass die wirtschaftliche und soziale Krise, die durch COVID-19 ausgelöst wurde, mindestens einen halben sieben-jährigen Konjunkturzyklus andauern wird und stützt sich dabei auf die Tatsache, dass „es eine Schuldenkrise in Hinsicht auf familiäre und Firmenpleiten gibt, die gerade erst begonnen hat“. Es hat außerdem auch eine „seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie dagewesene Vernichtung der Selbständigen und von Unternehmen gegeben“, die 26% der Familien Armut und sozialer Gefährdung aussetzt. Er stellt fest, dass „die Krise gekommen ist um zu bleiben, nachdem man nicht davon ausgehen kann, dass neue Arbeitsplätze in den Städten entstehen werden, wo der größte Anteil der von der wirtschaftlichen und sozialen Krise betroffenen Bevölkerung wohnt, was daran liegt, dass es absolut keinen Anreiz gibt, neue Unternehmen zu gründen.“ Diese Tatsachen bestätigen sich jeden Tag durch die stetig wachsende Zahl an Anfragen für Nothilfe, die bei der Stiftung eingehen. In diesem Sinne „sind die ländlichen Regionen für diese aus den Städten vertriebenen Familien der einzige Ausweg.“ Am Land werden diese Familien und ihre Kinder einen „menschlicheren und nachhaltigeren Lebensraum“ finden. Gleichfalls bekräftigt das, dass „die Anwesenheit von Kindern in entvölkerten ländlichen Regionen, deren alternde und leere Dörfer sich dadurch mit Leben füllen, sehr geschätzt wird.“

Josefina Bengoechea, Mitverfasserin des Diskussionspapieres und Vorstandsmitglied der Fundación Madrina und der Organisation New Women for Europe, bestätigt, dass „diese Kooperation mit der FAFCE nur der Beginn einer breiteren Kooperation beim Thema der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, welche die einzige Antwort für eine nachhaltigen Entwicklung für unseren Planeten ist.“ Aus diesem Grund müsste die Strategie der Europäischen Kommission mit „einem gekreuzten Blick auf die Familie und ihre Bedürfnisse“ entwickelt werden. Familien sind die generative Kräfte, die ländliche Gegenden lebenswerter machen“, es ist nicht nur ein Resultat des lokalen Marktes, der Umwelt, oder der Natur. Eltern und ihre Kinder sind daher „der Ausgangspunkt für jede neue Gemeinschaft, die in der Lage ist lokale Institutionen und neue Menschen anzuziehen.“

Im Zuge ihrer neuesten Projekte, hat die Fundación Madrina das Pueblos Madrina Programm als Antwort zu manchen der Probleme, die Familien betreffen, entwickelt. Diese sind zum Beispiel die „Familienobdachlosigkeit“, die „Kindergarantie“, die „mütterlichen und kindlichen Armut“ und die „Energiearmut“, welche unter anderem Wohnungsverlust, Zwangsräumungen, Schulversagen und verschiedene kindliche Pathologie direkt oder indirekt verursachen. Diese Gegebenheiten wurden während der Ausführung von sozialen Hilfsprogrammen für gefährdete Familien in ländliche Regionen beobachtet. Das Dokument präsentiert dieses PM Programm als eine bewährte Verfahrensweise, die als Modell auf ganz Europa ausgebreitet werden könnte. Zusätzlich dazu strebt die Stiftung die Energie- und Lebensmittelselbstständigkeit der Städte im entvölkerten Spanien an und fördert sowohl die Entstehung von Energie- und Agrar- und Nahrungsmittelkooperativen, als auch die Entwicklung der ländlichen Beschäftigung auf nachhaltige Art und Weise.

Dieses Konzept des „maßgeschneiderten Anzuges“, das die Madrina Foundatión in allen ländlichen Regionen des entvölkerten Spaniens fördern möchte, ist dazu gedacht anhand der vier Achsen der Entwicklung, die im Programm Pueblos Madrina enthalten sind, und die den 4Rs entsprechen “repopulation, reforestation, reconstruction and revaluation” (Neubesiedelung, Aufforstung, Wiederaufbau und Neubewertung), ausgeführt zu werden. Das Ziel ist es damit eine ländliche Neubesiedelung zu erreichen, die um vieles menschlicher, zugänglicher und nachhaltiger ist und welche die gefährdetsten Familien in den Dörfern verankert und so im Laufe der Zeit – wie es schon in den entvölkerten Tälern von Amblés, Ambroz und La Corneja in Avila, sowie in Cuenca, Toledo und andere Gemeinschaften der Fall ist. Mehr als 300 Familien und 1000 Kinder wurden umgesiedelt und weitere 700 Familien in unsicheren Situationen in großen Städten warten. Das Dokument hebt die Rolle von Familien und Familienvereinigungen „im Angehen der demografischen Herausforderungen“ hervor, „nachdem sie der erste Ort sind an dem die gegenseitige Abhängigkeit sichtbar wird und das wahre Gegenmittel zu Einsamkeit sind.“ Diese Dokument erscheint außerdem zu einem historischen Zeitpunkt im Wandel des Immobilienmarktes, der ein wachsendes Interesse an ländlichen Gegenden in ganz Europa zeigt. Familienvereinigungen werden als „eine Notwendigkeit für Wohlergehen einer jeden Gemeinschaft“ präsentiert. Sie in ihrer Rolle zu unterstützen, wäre eine Lösung um die zwei Hauptfaktoren, die Gegensätze und Ungerechtigkeiten – wie Einsamkeit und Marktleistungsschwächen – in der Entwicklung zwischen ländlichen und städtischen Gegenden hervorrufen, anzusprechen. Wie das Dokument hervorhebt, können Marktleistungsschwächen auch dadurch behoben werden, dass „Familien- und Bevölkerungspolitik als eine Investition und nicht als ein Ausgabe betrachtet werden“.

Was ist die FAFCE

Die Föderation Katholischer Familienverbände in Europa (FAFCE) besteht aus 18 Vereinigungen, plus fünf beobachtenden Mitgliedern und vier Partnerorganisationen aus insgesamt 17 europäischen Staaten. 1997 als lokale Rechtsvereinigung in Straßburg gegründet, hat sie seit 2001 Teilnehmerstatus im Europarat. Die FAFCE ist Mitglied des Forums für Internationale Katholische NGOs und auch im Transparency Register der Institutionen der Europäischen Union eingetragen. Das Generalsekretariat ist in Brüssel (Belgien) angesiedelt.

Was ist die Fundación Madrina

Im Jahre 2000 in Madrid (Spanien) gegründet, ist die Fundación Madrina ein Mitglied der New Women For Europe und hat am Entwurf von Gesetzen zugunsten von Alleinerziehern in der EU und der UN gearbeitet. Die Mission der Madrina Foundation ist es für die gefährdetsten Kinder und Mütter zu arbeiten, die Opfer von Gewalt, Missbrauch und soziale Ungerechtigkeit sind und sich selbst überlassen werden. Die FM kämpft gegen „mütterliche und kindliche Armut“ indem sie indem sie Mütter willkommen heißt, sie unterstützt und stärkt, mit dem Wissen, dass „hinter jedem Kind eine Mutter steht“. Sie unterstützt die Familie als das wichtigste Unternehmen in einem Land und betrachtet Frauen als deren Firmenchefs. Diese Unterstützung wird durch verschiedene Handlungsbereiche, wie zum Beispiel Nahrungsmittel, Gesundheit, Gesundheitsförderung, Ausbildung, Erwerbstätigkeit und Selbstständigkeit, und Empfang ausgeführt und durch Programme, wie dem 24-Stunden Gesundheits-Call-Center, des „mütterlich-kindlichen“ Notfalls, der Babybank, dem Mutter Programm, der SAMI Clinic, der Diamanten-Unternehmertum Schulung, der Patenstädte (Pueblos Madrina), der Patengroßeltern (Abuelos Madrina), der Patenhäuser (Hogares Madrina) und Aufnahmewohnungen gestärkt, die darauf abzielen ein Referenzzentrum in der umfassenden und exzellenten Unterstützung der gefährdetsten Kinder und Mütter, vor allem für Familien mit Schulkindern und Schwierigkeiten selbst eine soziale, schulische und Arbeitsintegration zu erreichen, zu werden. Träger verschiedener nationaler und internationaler Auszeichnungen, hat die FM vor Kurzem das Qualitätszertifikat ISO 9001 und soziale Unternehmensverantwortung bekommen.