Resolution der FAFCE-Mitgliederversammlung anlässlich der Konferenz zur Zukunft Europas

Familien sind die demokratische und demografische Zukunft Europas

27 Mai 2021

Als Antwort auf den Beginn der Konferenz zur Zukunft Europas am 9. Mai 2021 in Straßburg:

rufen wir den sich aktuell in Europa vollziehenden demografischen Wandel in Erinnerung, den die FAFCE-Resolution „Der demografische Winter in Europa“ aus dem Jahr 2018 behandelt hat und der in den Worten von Papst Franziskus anlässlich seiner Ansprache am 14. Mai 2021 in Rom zum Stand der Geburtenrate in Europa, Widerhall fand: „Wenn Familien nicht im Zentrum der Gegenwart stehen, gibt es keine Zukunft; wenn aber Familien wieder im Mittelpunkt stehen und neu beginnen, wird es für alles einen Neubeginn geben“;

In Anbetracht des engen Zusammenhang von Demokratie, Demografie und Familie;

In Anbetracht der Rolle von Familien und Familienverbänden als Akteure des gesellschaftlichen und politischen Lebens;

Erinnert die FAFCE an die entscheidende Rolle von Familien für die demokratische und demografische Zukunft Europas:

1. Die Familie ist kleinste und erste menschliche Gemeinschaft, das erste Netzwerk sozialen Engagements. Alle anderen gesellschaftlichen Zusammenschlüsse haben ihren Ursprung in Gemeinschaften von Familien. Sowohl der Markt als auch der Staat stehen im Dienst der Gemeinschaft.

2. Demokratische Prinzipien entspringen der christlichen Erfahrung von Menschenwürde und werden von Generation zu Generation weitergegeben; diese Prinzipien sind das Ergebnis des Verantwortungsbewusstseins, das in Familien gelebt wird, woraus sich wiederum der Respekt zwischen Mann und Frau, die Wertschätzung für die wichtige Rolle älterer Menschen, der Fokus auf das Gemeinwohl und die Großzügigkeit ableiten. In der Familie wachsen Kinder zu verantwortungsbewussten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern heran, was sie dazu befähigt, sich um die schwächsten und bedürftigsten Mitglieder ihrer Gemeinschaften zu kümmern; Resolution der FAFCE-Mitgliederversammlung anlässlich der Konferenz zur Zukunft Europas Familien sind die demokratische und demografische Zukunft Europas 27. Mai 2021

3. Auch im Lichte der Pandemie ist es die Aufgabe von Familien, demokratische Grundsätze zu vermitteln und diese innerhalb ihrer Gemeinschaften zu verbreiten, durch Netzwerke von Familien und Familienverbänden. Auf diese Weise wirken Familien nicht nur in die Gesellschaft hinein, sondern auch über die Grenzen ganzer Länder hinaus, wie man am Beispiel der FAFCE sehen kann.

4. Großeltern und Eltern fällt eine Schlüsselrolle bei der Weitergabe des Wissens und des kulturellen Gedächtnisses zu. In ihrem Handeln bestärkt sie die eigene Erfahrung von Nächstenliebe, Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität.

5. Eine echte und lebendige Demokratie ist nicht allein das Ergebnis eines bestimmten Regelwerks oder gar eines exportierbaren Modells. Vielmehr geht es um die Tugend, durch Wort und Tat Zeugnis von der Würde eines jeden Menschen abzulegen und sich für das Gemeinwohl zu engagieren.

6. Demokratie ist unmöglich ohne Familien und ihren generativen Beitrag für die Zukunft der Gesellschaft. Familien sollten daher in ihrer Rolle als Akteure für die Demokratie anerkannt werden. Sie verdienen Wertschätzung als Dreh- und Angelpunkt sozialen Handelns und als Gestalter von Demografie- und Familienpolitik. Daher sollten der Staat und andere öffentliche Einrichtungen im Sinne des Subsidiaritätsprinzips die kleinen Einheiten der Gesellschaft unterstützen und auf die Freiheit und das demokratische Beispiel der Familien setzen.

7. Die Nachhaltigkeit der Generationenfolge ist eine notwendige Voraussetzung für die Demokratie in Europa: ohne neue Generationen, die für die Wahrung der Demokratie einstehen, gibt es für Europa und seine demokratische Kultur keine Zukunft.

Europa steht vor neuen Herausforderungen, die Solidarität erfordern. Generationenübergreifende Solidarität und Solidarität zwischen den Familien sind die besten Beispiele, von denen politische Akteure lernen können. Die FAFCE fordert die EU und die Vertreter der Mitgliedsstaaten auf, die wichtige Rolle der Familien anzuerkennen und in Familien zu investieren, damit diese die Rahmenbedingungen vorfinden, um Motoren der partizipatorischen Demokratie und Garanten des Pluralismus zu sein.