Familien sind Europas Schatz und Eckstein für die Zukunft

Rom, 30. Mai 2017

60 Jahre nach den Römischen Verträgen, denen die längste Friedenszeit in Europa folgt, sind die Herausforderungen für Frieden und Zivilisation in der Welt immer noch eine kritische Angelegenheit.

In Anbetracht dessen, dass die Familie ein unverzichtbarer Friedensfaktor ist und eine einzigartige Rolle beim Schutz der Grundfreiheiten spielt;

In Anbetracht der Rolle, welche die Familie für die Kultur des Dialogs, des gegenseitigen Respekts und der Vergebung spielt;

In Anbetracht der zentralen und primären Rolle von Eltern, Mutter und Vater, für die Erziehung ihrer Kinder und des jeweils spezifischen Charakters von Mutterschaft und Vaterschaft;

In Anbetracht der Rolle der Großeltern in der Vermittlung von Werten und Kultur;

In Anbetracht dessen, dass die Familie der beste Ort ist, an dem Solidarität und finanzieller Transfer zwischen den Generationen spontan wirksam werden können;

In Anbetracht der aktuellen demografischen Situation in Europa mit einer alternden Bevölkerung, sinkenden Geburtenraten in den meisten Ländern und sinkender Fruchtbarkeit, die den Mangel an Vertrauen in die Zukunft verdeutlicht und Frustration und Enttäuschung hervorruft;

In Anbetracht der entscheidenden Rolle, welche die Familie und ihre Sparkapazität in Bezug auf das Wirtschaftswachstum, die Entwicklung sowie die Produktion von Humankapital spielen.

Unter Hinweis darauf, dass die Familie die natürliche und grundlegende Gruppeneinheit der Gesellschaft ist und Anspruch auf Schutz durch die Gesellschaft und den Staat hat (Artikel 16.3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte);

Unter Hinweis darauf, dass die Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft das Recht auf angemessenen sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Schutz hat, um ihre volle Entfaltung zu gewährleisten. (Erwägungsgrund 16 der Europäischen Charta der sozialen Rechte);

Unter Hinweis darauf, dass alle Personen mit familiären Verpflichtungen, die einer Beschäftigung nachgehen oder nachgehen wollen, das Recht haben, dies ohne Diskriminierung und möglichst ohne Konflikt zwischen ihrer Erwerbstätigkeit und ihren familiären Verpflichtungen zu tun. (Erwägungsgrund 27 ESRC). Dies erfordert insbesondere die Entwicklung nachhaltiger Handelsabkommen auf globaler Ebene, die Familien zugutekommen, und zwar auch in Schwellenländern;

Unter Hinweis darauf, dass berufstätige Frauen im Fall von Mutterschaft Anspruch auf besonderen Schutz haben. (Erwägungsgrund 8 ESRC)

Fordert die Europäische Föderation Katholischer Familienverbände, FAFCE, die Regierungen der europäischen Staaten auf:

– Zur Anerkennung der Familie als Rechtssubjekt mit dem Recht, als Familie zu existieren und sich weiterzuentwickeln;

– Zur Anerkennung und zum Schutz des einzigartigen Charakters der Ehe, der dauerhaften Verbindung eines Mannes und einer Frau, zum Wohle der Ehegatten und ihrer Kinder;

– Zur Förderung und Gestaltung von Familienpolitiken auf nationaler Ebene und familienfreundliche EU-Politiken und dabei das Subsidiaritätsprinzip und die nationale Zuständigkeit für das Familienrecht gemäß Artikel 81 Absatz 3 des AEUV und Artikel 9 der Charta der Grundrechte der EU zu respektieren ;

– Zur Förderung des Austausches konstruktiver familienpolitischer Maßnahmen, die sich zwischen den Staaten bewährt haben;

– Die Notwendigkeit für jede Familie zu respektieren, die Organisation ihrer Vereinbarkeit von Familienleben und Beruf zu wählen, und zu berücksichtigen, dass sich die Bedürfnisse der Familien im Laufe der Zeit ändern;

– Zur Umsetzung öffentlicher Maßnahmen, die es jungen Bürgern ermöglichen, ihre Fähigkeiten zur Eigeninitiative zu entwickeln, um die Erwerbstätigkeit zu verbessern, und sicherzustellen, dass sie im Hinblick auf den Wunsch, eine Familie zu gründen, von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen profitieren können;

– Zur Unterstützung der Bemühungen der Ehepartner um den Aufbau stabiler Beziehungen und diese als wertvoll anzuerkennen;

– Zur Anerkennung und Unterstützung der Bemühungen der Eltern, die Rolle der ersten und primären Erzieher ihrer Kinder zu erfüllen, anstatt die Eltern im Kontext der Bildungswesens zu ersetzen;

– Zur Anerkennung von Verwandtschaftsbeziehungen als Richtschnur für die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Nationen in Europa und in der Welt;

Nach der Schaffung der Friedensbedingungen hatte Europa den Ehrgeiz, echte Solidarität durch konkrete Projekte weiterzuentwickeln. Europa braucht einen Neustart dieses Prozesses, um eine Kultur des Friedens zu fördern, und sucht nach aktuellen neuen Projekten, welche die Familie als ihren Schatz und Baustein der Zukunft berücksichtigen.