Wien, 12. April 2018
Der demografische Winter ist ein stiller Notfall, der alle europäischen Länder betrifft. Aus diesem Grund möchten wir, die Präsidenten und Vertreter des Vorstands der Föderation der Katholischen Familienvereinigungen in Europa (FAFCE), die zu unserer Frühjahrssitzung 2018 in Wien zusammengekommen sind, die Aufmerksamkeit auf diese Situation lenken, die den Kern vieler finanziellen und sozialen Problemen darstellt, die nicht ignoriert werden dürfen. Es gibt keine Zeit zu verlieren. Es gibt keine Ausreden mehr. Wir müssen handeln, für das Wohlergehen älterer Menschen, für die Rechte unserer Jugend, für die Zukunft unserer Kinder.
Unter Hinweis auf ihre Resolution zum 20-jährigen Jubiläum – Familien sind Europas Schatz und Baustein der Zukunft (Rom, 31. Mai 2017) und die Regierungen der europäischen Staaten auffordernd Familienpolitiken auf nationaler Ebene zu fördern und zu gestalten und unter Wahrung des Subsidiaritätsprinzips familienfreundliche EU-Politiken zu fördern;
In Anbetracht der Resolution des Europäischen Parlaments vom 4. Juli 2017 zu europäischen Normen für das 21. Jahrhundert (2016/2274(INI)), in der die Notwendigkeit betont wird, der demografischen Alterung Europas Rechnung zu tragen;
In Anbetracht der demografischen Aussicht für die Europäische Union (Dezember 2017), die anerkennt, dass Europa dramatisch altert;
In Anbetracht des von der Schuman-Stiftung veröffentlichten Grundsatzpapiers zu Europa 2050: der demografische Selbstmord (27. Februar 2018);
fordert die FAFCE die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten auf:
eine Politik zu implementieren, welche die Familie als das erste Unternehmen betrachtet, da der Lebenswille unseres Kontinents nicht nur durch wirtschaftliche Initiativen zum Ausdruck kommt, sondern auch durch die Erziehung von Kindern, da „der Unternehmergeist eng mit dem Familiengeist verbunden bleibt“ (vgl. Europa 2050: der demografische Selbstmord, S. 6);
zu bedenken, dass eine echte Familienpolitik keine bloße soziale Unterstützung ist, sondern eine zukunftsweisende Gemeinwohlpolitik für eine alternde Gesellschaft darstellt;
fortgeschrittene Palliativpflege und Gesundheitspolitik in der häuslichen Pflege zu unterstützen, um die Würde jedes Menschen bis zum natürlichen Tod zu schützen;
die Forderungen junger Menschen zu berücksichtigen, die oft gerne eine neue Familie mit mindestens zwei oder mehr Kindern gründen möchten, aber oft durch individualistische Politiken und eine familienfeindliche Kultur entmutigt werden;
zur Erhöhung der Sensibilisierung zum demografischer Winter und der daraus folgenden Dringlichkeit, in diesem Bereich mit internationalen Initiativen zu handeln;
die Familie in den Mittelpunkt der nationalen Politik zu stellen, damit der demografische Winter zum demografischen Frühling wird, um die Zukunft Europas aufzubauen.