Brüssel, 9. Oktober 2019 

Das neue Europäische Parlament nimmt seine Gesetzgebungstätigkeit auf und die Mitglieder des Kollegiums der Europäischen Kommission haben damit begonnen, ihre konkreten Programme vorzustellen. Während der letzten Europawahlen führte die FAFCE die Kampagne Vote for the Family mit einem Manifest mit dem Titel „Stronger Families for Flourishing Societies“ durch. Aber wir haben auch geschrieben, dass Manifeste nicht ausreichen. Wir müssen uns als Familien und alle EU-Politiker dazu verpflichten, Beziehungen und Gemeinschaft in Europa wieder aufzubauen.

Unter Hinweis auf die Erklärung zum 20-jährigen Jubiläum der FAFCE – Families‘ are Europe’s Treasure and Building Block for the Future  (Rom, 31. Mai 2017) mit der Aufforderung an die Regierungen der europäischen Staaten, Familienpolitiken auf nationaler Ebene zu fördern und zu gestalten und familienfreundliche EU-Politiken unter Wahrung des Subsidiaritätsprinzips zu fördern;

Unter Hinweis auf die Resolution der Mitgliederversammlung für einen demografischen Frühling (Wien, 13. April 2018), in der gefordert wird, die Familie in den Mittelpunkt der nationalen Politik zu stellen, damit der demografische Winter zu einem demografischen Frühling wird und die Zukunft Europas gestaltet wird;

Unter Hinweis auf die Resolution der Mitgliederversammlung zum Wiederaufbau Europas, der von der Familie ausgehend neu beginnt (Malta, 15. Mai 2019), in der alle europäischen Familien eingeladen werden, Protagonisten einer innovativen Familienpolitik zu sein, wobei die Familie als generativer Kern betrachtet wird, der alle Bereiche der Gesellschaft in Beziehung zu Bildung, Wirtschaft und Beschäftigung belebt;

In Anbetracht dessen, dass die Eltern oder Erziehungsberechtigten die Hauptverantwortung für die Erziehung und Entwicklung des Kindes tragen (Kinderrechtskonvention, Art. 18.1) und dass die Familie das Zentrum für soziale Inklusion und Freiheitsgarantie ist;

Lädt unser in Brüssel versammelter Vorstand alle europäischen Entscheidungsträger ein, einen europäischen Geburtenpakt zu schaffen, der sicherstellt, dass es keine Hindernisse in der öffentlichen Politik gibt, die das persönliche Engagement der Eltern und ihren Wunsch, ihre Familie zu entwickeln, beeinträchtigen, und geht hierbei von folgenden Punkten aus:

  1. den konkreten und legitimen Wunsch junger Menschen, eine Familie zu gründen, ernst zu nehmen, sowie die Tatsache, dass dieser Wunsch zu oft aus kulturellen und wirtschaftlichen Gründen verhindert wird;
  2. für eine Gesellschaft zu arbeiten, in der Familien eine faire finanzielle Anerkennung für ihren Dienst und ihren Beitrag zur Gesellschaft erhalten und sicherzustellen, dass Familien unterstützende Infrastrukturen und genügend Zeit füreinander haben, damit sie ihren Kinderwunsch verwirklichen können;
  3. bei der Umsetzung der neuen Richtlinie zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Besonderheiten jedes Mitgliedstaats zu berücksichtigen und anzupassen, um den Eltern eine echte Wahlfreiheit zu gewähren. Das Stillen sollte sichergestellt und die Bindungen von Müttern und Vätern zu ihren Kindern gebührend anerkannt werden;
  4. Die Regierungen zu ermutigen, ihre Familien- und Bevölkerungspolitik zu verbessern, die als soziale und wirtschaftliche Investitionen für die Zukunft Europas betrachtet werden müssen.