Brüssel, den 21. Januar 2022

Der Präsident der FAFCE Vincenzo Bassi sowie der Ehrenpräsident Antoine Renard haben gestern einen offenen Brief an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron gerichtet, in dem sie auf seine Rede vor dem Europäischen Parlament zum Beginn der französischen EU-Ratspräsidentschaft reagieren. Der französische Präsident erklärte, er wolle die Charta der Grundrechte aktualisieren und darin ein angebliches Recht auf Abtreibung verankern.

Der Präsident und der Ehrenpräsident der FAFCE wiesen auf die inneren Widersprüche in den Äußerungen des französischen Präsidenten hin:

Während Sie einerseits von einem „Rechtsstaat, der für unser Europa existenziell ist“ sprechen, schlagen Sie andererseits vor, eine Praxis, die in einigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union illegal ist, in der Charta der Grundrechte zu verankern.

Ebenso betonen Sie zu Recht, dass diese Charta „die Abschaffung der Todesstrafe überall in der Union“ festgeschrieben hat, wollen aber dennoch eine Praxis als Grundrecht anerkennen, die von vielen Mitbürgern als fatale Gewalt gegen unsere schwächsten Mitglieder angesehen wird.

Die Anerkennung eines angeblichen Rechts auf Abtreibung stünde zudem in krassem Widerspruch zur Charta selbst, die bereits in ihren ersten beiden Artikeln die Unantastbarkeit der Menschenwürde und das Recht auf Leben festschreibt„.

Der Präsident und der Ehrenpräsident der FAFCE äußerten auch ihre Besorgnis darüber, „dass der Freiraum für all jene, die in Übereinstimmung mit der Wissenschaft glauben, dass das menschliche Leben mit der Empfängnis beginnt, immer enger wird. Es sei zu befürchten, dass die Freiheit, Verantwortung für das ungeborene Leben zu übernehmen, indem wir Mütter und Familien in Schwierigkeiten unterstützen, eingeschränkt wird„.

Die FAFCE fordert den französischen Präsidenten dazu auf, dieses europäische Semester nicht „für politische und ideologische Zwecke“ zu instrumentalisieren. „Wir laden Sie dazu ein, für das Gemeinwohl unserer Völker, unserer Familien und unserer Kinder, welche die Zukunft Europas sind, zu arbeiten. Unsere Föderation stellt sich zusammen mit allen Menschen guten Willens in den Dienst der Institutionen, um konstruktiv zusammenzuarbeiten und dabei die Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit zu beachten. Wenn diese gemeinsamen Grundlagen fehlen, werden die Worte Werte und Demokratie, die Ihnen am Herzen liegen, ihres Sinns beraubt„.

Die FAFCE hatte bereits Anfang Januar bedauert, dass die Familie nicht zu den Prioritäten der französischen EU-Ratspräsidentschaft gehört. Diese Stellungnahme des französischen Präsidenten bestätigt dies nur.

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